„Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt den Schmetterling. (Laotse)“

Und auf einmal ist da nichts mehr. Leere. Traurigkeit. Schmerz. Tränen.

Nachdem ich den Satz hörte: „ich sehe leider keinen Herzschlag mehr“, verstummte ich.

Ich lag auf auf der Liege beim Arzt. Das kalte Ultraschallgel auf dem Bauch. Den Blick zum Bildschirm. Ich sah da mein Baby in mir. Doch da war kein Leben mehr in mir. Ich starrte auf den Bildschirm und konnte nichts mehr sagen.

Dabei bin ich voller Vorfreude zum Termin gefahren. Ich konnte endlich mein Baby sehen, wie es in meinem Bauch Purzelbäume schlägt. Es war alles schön. Keine Schwangerschaftsbeschwerden. Mir ging es super. Mein zweites Wunder trug ich unter meinen Herzen. Doch mit diesem Satz habe ich niemals gerechnet. Umso mehr wurde mir der Boden unter den Füßen weggezogen.
Mein Baby ist in mir gestorben!
Mit Tränen habe ich den Raum verlassen und eine Überweisung in der Hand für den Weiteren Schritt.

Der weitere Schritt? Was für weitere Schritte muss ich denn nun noch gehen?

Völlig unvorbereitet auf diese derartige Situation habe ich einfach nur noch funktioniert.

Es wurde als völlig normale Situation abgetan. Doch für mich und meinen Mann, war das überhaupt nicht normal. Es war schrecklich. Doch waren wir alleine. Ich war allein.

An dem Tag war ich damals alleine. Beim Weiteren Schritt war ich alleine. Danach war ich alleine.

Doch es sollte keine Familie damit alleine sein.

Als Doula begleite ich Familien durch diese schwerste Zeit.

Ich bin für dich da, auch wenn du kein Wort sagen kannst. Aber höre zu, wenn du reden magst.

Ich reiche dir Taschentücher, wenn du sie brauchst.

Ich koche dir eine warme Mahlzeit und reiche dir einen Tee.

Ich fülle dir die Wärmflasche. Hole dir deine Decke. Ich leihe dir meine Schulter.

Ich bin für dich da.

 

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